01.05.2016 / Pressemitteilung

Was ein guter Rändel wert ist

Aus der Praxis: Für einen schubfesten Metallrahmenverbund ist eine fachmännisch ausgeführte Rändelung unverzichtbar

Fenster und gläserne Fassaden bringen Licht und Lebensqualität ins Gebäude. Aluminiumrahmen sind dabei aufgrund ihrer Leichtigkeit, bei gleichzeitig hoher Festigkeit und Unempfindlichkeit gegenüber Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen die erste Wahl. Für ein behagliches Raumklima sorgen die zwischen Metallinnen- und Außenschalen liegenden Wärmedämmprofile aus glasfaserverstärktem Polyamid.

Isoliersteg und Metallprofil sollen dabei eine form- und kraftschlüssige Verbindung eingehen. Grundvoraussetzung sind aufeinander abgestimmte Geometrien des Stegfußes und der Aufnahmekammer des Profils (Abb. 1). Im ersten Schritt werden beide Nasen der Aluminium-Kavität gerändelt. Ist der Steg dann eingezogen, drückt das Anrollrad die gezackten Nasen in den Kunststoff. Durch den Druck verbeißen sich die Zähne des Rändels auf beiden Seiten tief in das Wärmedämmprofil (Abb. 2).
Der so entstehende Verbund muss über lange Zeit vielfältigen Belastungen standhalten – und das von Beginn an. Zum Beispiel der hohen Temperatur beim Pulverbeschichten oder später, in der Anwendung, den Beanspruchungen durch Hitze und Kälte. Eine einwandfrei festsitzende Verbindung ist daher unabdingbar. In der TS EN 14024 wird die Mindestanforderung an die Schubfestigkeit dieser Rahmenverbunde geregelt.

Unterschiedliche Faktoren tragen zum schubfesten Verbund bei (Abb. 3):

  • Durch einen hohen Anrolldruck wird der Hammer des Metallprofils an den Isoliersteg gepresst. ABER: Dieser Kraftschluss lässt materialbedingt bei Belastungen durch Temperatur, so wie bei der Pulverbeschichtung, nach.
  • Während des Einbrennens der Lackierung schmilzt der Klebemantel des Coex-Dichtdrahtes. Er füllt so die Kapillarfuge zwischen Polyamid und Aluminium und versiegelt sie wasserdicht. Dieser Klebefilm sorgt darüber hinaus für eine zusätzliche Verschubsicherheit. ABER: Diese Kraft allein ist nicht groß genug um die Festigkeit des Verbundes sicherzustellen.
  • Wie aus Abb. 3 ersichtlich, trägt die Wirkung eines scharfzackigen Rändels, maßgeblich zu einer langanhaltend hohen Schubfestigkeit des Verbundes bei.

Der Qualität der Rändelung kommt also für eine schubfeste Verbindung besondere Bedeutung zu. Ein unsauber ausgeführtes Rändel, wie beispielsweise durch ein verschlissenes Rändelrad, führt zu einem nicht ausreichenden Ergebnis. Eine ideale Zahnung liegt dann vor, wenn ein Flächenverhältnis Polyamid zu Aluminium von 4:1 erreicht wird (Abb. 4).
Kombiniert mit einer aufeinander abgestimmten Verbund-Geometrie, lässt sich mit einem scharf gezahnten Rändel ein langhaltender, robuster Verbund schaffen. So erreichen Hersteller hohe Qualitätsstandards, normative Vorgaben werden eingehalten. Zu guter Letzt freut das auch die Bauherren, die nun lange Freude an ihrem Aluminiumfenster haben.


Über insulbar

Die Ensinger GmbH gehört weltweit zu den führenden Entwicklern und Produzenten von Wärmedämmprofilen für den Fenster-, Türen- und Fassadenbau. Die unter dem Markennamen insulbar® geführten Profile erzeugen eine thermische Trennung der Innen- und Außenschalen von Metallrahmen. Isolierungen mit insulbar-Profilen erzielen beste Werte hinsichtlich Energieeinsparung und Heiz- bzw. Kühlkostenersparnis. Dabei erfüllen insulbar-Profile in jeder Hinsicht höchste Qualitätsansprüche. Sie sind bereits seit über 30 Jahren international erfolgreich im Einsatz.

Weitere Informationen sind zu finden unter www.insulbar.com


Über Ensinger

Die Ensinger Gruppe beschäftigt sich mit der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Compounds, Halbzeugen, Profilen und technischen Teilen aus Konstruktions- und Hochleistungskunststoffen. Ensinger bedient sich einer Vielzahl von Herstellungsverfahren, v.a. Extrusion, mechanische Bearbeitung und Spritzgießen. Mit insgesamt 2.300 Mitarbeitern an 28 Standorten ist das Familienunternehmen in allen wichtigen Industrieregionen weltweit mit Fertigungsstätten oder Vertriebsniederlassungen vertreten.

Weitere Informationen sind zu finden unter www.ensingerplastics.com


Aluminiumkammer mit kurzem Hammer Abbildung 1: Die Aufnahmekammer des Metallprofils stellt die Verbindung zum Wärmedämmsteg her. Aufeinander abgestimmte Geometrien des Kunststoffsteges und der Kavität sind unerlässlich.
Schema: schubfeste Montage Abbildung 2:  Schritt für Schritt zum schubfesten Verbund – Rändeln, Einziehen, Anrollen.
Illustration: Schubfestigkeit Abbildung 3: Verschiedene Faktoren tragen zur Schubfestigkeit bei. Nach Temperatureinwirkung und Alterung ist es jedoch vor allem die Zahnung des Rändels (blau), die dem Metallrahmenverbund den nötigen Halt gibt. Ein besonders hoher Anrolldruck (gelb) kann ein schlechtes Rändel nicht ausgleichen.
Aufnahme von drei unterschiedliche stark gerändelten Aluminiumkammern Abb. 4: Auf die Qualität des Rändels kommt es an. Schematisch dargestellt links ein nicht fachmännisch ausgeführtes Rändel, mittig eine ausreichend gute Zahnung, rechts das scharf gezackte Rändel mit idealem Polyamid-Aluminium-Verhältnis.

Pressekontakt und weitere Informationen

Karin Skrodzki

Ensinger GmbH
PR und Kommunikation Bauprodukte
Rudolf-Diesel-Straße 8
71154 Nufringen
Tel. +49 7032 819 674
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